.. blauer Himmel über der Müritz
" blue sky "
.. blauer Himmel über Waren (Müritz)

Fortsetzung ... Rundgang durch den staatl. anerkannten Luftkurort Waren (Müritz):

Quelle: Waren Tourismusinformation | Kur- & Tourismus GmbH

Nach diesem Abstecher setzen wir unseren Bildungsspaziergang fort, indem wir vom Alten Markt in die Richterstraße einbiegen. Richtiger wäre Gasse. Sie hat keine architektonischen Glanzstücke. Hier wohnten die ärmeren Schichten der Bevölkerung. Ihre Häuschen wurden als „Budenstellen“ im Katasterbuch geführt. Der Reiz der Straße liegt einmal in dem Namen. Denn eigentlich heißt sie „Scharfrichterstraße“, denn selbiger soll in einem nicht mehr existierenden Haus gewohnt haben. Unsere Fantasie ruft da doch gleich leicht gruselige Gedanken und Bilder an den Herrn mit roter Kapuze und dem großen Henkersbeil hervor. 1945 wurde die Benennung geändert. Aber es ist auch die Atmosphäre, warum wir durch dieses typische Kleinstadtgässchen mit minimaler Breite von dreimeterzwanzig gehen. Oder sollte man zehn Fuß sagen? Vielleicht aber fünfundachtzig Zoll? ...

zum Anfang des Stadtrundganges           zum vorherigen Abschnitt

Links | Partnerseiten
Ferienwohnungen & Ferienhäuser

in Waren (Müritz)

Partnerseiten zum Thema Ferienwohnungen und Ferienhäuser
International, Regional und für Waren (Müritz) .


Waren (Müritz)

- Hotel & Hotels

Fortsetzung ...

Quelle: Waren Tourismusinformation | Kur- & Tourismus GmbH

... Die Sonne scheint. Sonntagsstimmung. Stille. Schließt man die Augen, so ist der akustische Hintergrund für jedermann erinnerungsschwer. Man kennt es doch: Irgendwo dudelt ein Radio. Autotüren klappen. Entfernt das „Brausen“ der Stadt, dazwischen ein Tatütata. Es ist so weit weg. Es beunruhigt nicht. Dann Glockenschläge von der nahen Georgenkirche. Man könnte träumen. Irgendwo stehen vor einer Tür Schälchen mit Milch. Die Katzen sind nicht auszumachen, aber sie haben uns schon längst gesehen. Kleine Häuser. Man kann durch die unteren Fenster in die Wohnungen blicken. Pardon! Man könnte! Auch hier viel Sanierungsfleiß. Mindestens neue Fenster und Türen. Und Blumen. Efeu auf kleinsten Fleckchen. Idylle pur! Am Ende der gewundenen Gasse gibt es eine schmale Verbindung abwärts zur lärmenden Strandstraße. Dieser Abstieg heißt inoffiziell „Noorsritz“. „Noors“ ist der mecklenburgische Hintern, das Gesäß. Alles klar! Die Salonfähigkeit der plattdeutschen Sprache ist damit hinlänglich bewiesen. Vor uns liegt nun die Binnenmüritz. Die Steinmole mit den Ausflugsdampfern. Ein Fischräucherkahn. Es riecht unverkennbar nach ihm. Und es gibt Möwengeschrei. Ob die auch Emma heißen wie ihre Verwandten am richtigen Meer? Rechts sehen wir einen alten Speicher, gekonnt umgebaut zu Ferienwohnungen. ...

zum Anfang des Stadtrundganges

- Ferienhaus & Ferienhäuser

Fortsetzung ...

Quelle: Waren Tourismusinformation | Kur- & Tourismus GmbH

... Würden wir einen Abstecher in diese Richtung machen, kämen wir zum Kietz, der beliebtesten Parkanlage der Stadt. Direkt am Wasser mit entdecken wir eine interessante Tierskulptur. Die einer „Wölfin“. Sie ist von dem Warener Bildhauer Walther Preik. Arbeiten von ihm werden wir noch des Öfteren begegnen. Die Plastik wurde 1989 aufgestellt. Es ist müßig, darüber zu reflektieren, was ein solches Tier hier soll, wo es doch schon lange keine Wölfe mehr gibt. Die ausdrucksstarke Silhouette dieser oft so verkannten und verketzerten Kreatur vor der weiten Wasserfläche schafft Assoziationen, die menschliche Empfindungen wie Bedrohung, Klage- und Überlebenswillen einschließen. Man könnte an Aitmatows Wölfin Akbara aus seinem Buch „Die Richtstatt“ denken. Einige Schritte weiter finden Sie noch eine Arbeit desselben Künstlers. Es ist die plastische Umsetzung des traurig-tragischen Hasenschicksals aus „Lütt Matten, de Has“. Hier kurz der Inhalt des plattdeutschen Melodrams: Der kleine Hase tanzt allein auf seinen achtersten, sprich hintersten Pfoten = „Padden“. Kommt der hungrige „Reinke de Voß“. Er überredet Lütt Matten, gemeinsam zu tanzen. Die Krähe soll die Fiedel spielen, dann „geiht dat kandidel“. Kaum geschehen, beißt der Fuchs den leichtgläubigen Hasen tot und verspeist ihn. Die falsche Krähe bekommt „ein, von die achtersten Bein“. Harte Volkspoesie in Reimen. ...

zum Anfang des Stadtrundganges

- Ferienwohnung & Ferienwohnungen

Fortsetzung ...

Quelle: Waren Tourismusinformation | Kur- & Tourismus GmbH

... An der Kietzpromenade dominiert ein spätklassizistisches Gebäude. 1866 als Villa erbaut, diente es später als Hotel und Schule und ist vielen Warenern noch als Landratsamt bekannt. Jetzt ist es die Hauptgeschäftsstelle einer Bank, in deren oberen Räumen wechselnde Kunstausstellungen zu sehen sind. Es lohnt sich, vorbeizuschauen. Nicht nur an Regentagen. Hinten am Ende der Kietzallee grüßt ein blaues Haus, das blauer nicht sein kann. Ein wunderbares Kobaltblau. Blühen davor die Japanischen Kirschen rosafarben, so ist es ein wunderbarer Anblick. Dort wohn und arbeitet der Keramiker Franz Poppe. Er nennt sein Domizil Müritzwasserhaus. Seit jüngster Zeit kann man nicht nur seine Werkstatt besuchen, sondern auch seinen Garten besichtigen. Richtiger gesagt, die Ausstellung darin befindlicher keramischer Objekte aus eigener Hand, aber auch von anderen Künstlern. Eine schöne Bereicherung der künstlerischen Landschaft. Unweit davon, in der Goethestraße 38 befindet sich ein sehenswertes Vorhaben der Stadt und des Warener Museums- und Geschichtsvereins: eine historische Kacheltöpferei. Dieser Hinterhof-Ziegelbau ist typisch für den Industriebau Anfang des vorigen Jahrhunderts. Es ist der einzige dieser Art, der in Mecklenburg noch zu finden ist. In diesem Gebäude soll nun bis zum Herbst diesen Jahres die darin befindliche ehemalige Kacheltöpferei wiedererstehen und als Schauwerkstatt anschaulich und anfassbar diese manufakturelle Produktionsweise erlebbar machen. Auch aktives Wirken in Ton für Interessierte soll möglich sein. Am Anfang der Goethestraße befindet sich die 1929 geweihte Katholische Kirche „Zum Heiligen Kreuz“. Sehenswert die Eingangsgestaltung des Warener Metallgestalters Peter Balehna. Die dreiteilige Metalltreibarbeit thematisiert das Bibelwort: “Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende, der Erste und der Letzte“ (Offenbarung 22,13). Die Kreuzigungsgruppe im Innern der Kirche ist eine moderne Bearbeitung des Themas gegenüber der Georgenkirchgruppe. Alles das könnten Sie sehen, wenn Sie diesen „Schlenker“ machen würden. ...

zum Anfang des Stadtrundganges

- Pension & Pensionen

Fortsetzung ...

Quelle: Waren Tourismusinformation | Kur- & Tourismus GmbH

... Ihnen schmerzen schon die Füße? Machen wir eine Sitzbankpause. Lassen unsere Blicke über das Wasser gleiten und bewundern die vielen und teuren Boote. Bei dieser Gelegenheit sollen Sie etwas von den nicht sichtbaren kulturellen Sehenswürdigkeiten erfahren. Waren ist Wasser und Wald, ist Wind und Wolken – und Wossidlo. Wer ist das? Er ist nicht in jedem Lexikon zu finden, aber natürlich im „Wer war wer in Mecklenburg-Vorpommern“ der Volkskundler Richard Wossidlo, 1859 in Friedrichshof, Mecklenburg geboren, lebte von 1886 bis zu seinem Tode 1939 in Waren (Müritz). Er war ein beliebter und geachteter Gymnasiallehrer. Aber nicht deswegen ist er bekannt. Mit 25 Jahren begann er Mecklenburger Brauchtum zu sammeln – materielle Objekte der Alltagskultur, Gerätschaften und vieles andere. Sie befinden sich heute im Museum des Dorfes Mecklenburg bei Wismar. Seine bedeutendste Leistung aber war das Sammeln, Ordnen und Bewahren ideeller Dinge: Volksüberlieferungen, Brauchtum, Sagen, Märchen, die plattdeutsche Sprache überhaupt. Was schon zu seiner Zeit in Vergessenheit zu sinken drohte, bewahrte er in mühevoller Kleinarbeit in Zettelkästen und mehrbändigen Werken. Vieles an mecklenburgischer Volksweisheit in origineller sprachlicher Farbigkeit verdanken wir ihm. Von ihm, der normalerweise eingepflegtes Hochdeutsch sprach, stammen die Worte: „So is dat kamen, dat Woren in min Sammlungen den ihrsten Platz vör alle annern Uurtschaften krägen hätt ... Dat is für mi ne grote Freud! Un dat is dat Geschenk, wat ik de Stadt Woren gäben kann (wider heff ik arm Slucker jo nicks to vergäben).“ – Letzteres war keine Koketterie. Alles hat er in seine Arbeit gesteckt, die für ihn eine Berufung war. Und die Stadt ehrte ihren „Perfessor Voßlo“. Er wurde ihr Ehrenbürger. ...

zum Anfang des Stadtrundganges


Deutschland

- Hotel & Hotels

Fortsetzung ...

Quelle: Waren Tourismusinformation | Kur- & Tourismus GmbH

... Dort draußen der Dampfer trägt auch seinen Namen.

So, kann es weitergehen?
Wir gehen nach links in Richtung Stadthafen. Die Strandstraße verläuft entlang der alten Stadtmauer. Es ist wichtig zu wissen, dass die Müritz früher um 1,50 m höher war als heute. Das Wasser reichte bis an die Stadtbefestigung. Durch Kanalisierung der Elde Anfang des vorigen Jahrhunderts, eine Notwendigkeit des Schifftransportes, senkte sich der Wasserspiegel. Dies zeigt die strategisch günstigste Lage der Stadt. Im Norden und Süden das Wasser, im Westen Sumpf und Moor. Nur nach Osten musste man sie intensiver verteidigen. Auf unserem Weg am Ufer entlang treffen wir wieder auf eine Plastik von Walther Preik.

Ein Wildschwein. Die gibt es ja nun in der Umgebung zur Genüge. Sagen die Jäger. Preik, Jahrgang ´32, ist passionierter Weidmann. Er kennt die Anatomie und Psyche des Wildes. Er weiß, was er da modelliert. Auch hier wieder die aufregende Kontur vor glitzerndem Wasser. Die rennende Sau in die Grundform eines Rhombus gebracht. Diese Bewegungsphase erlaubt durch die Stellung der Läufe einen minimalen Sockel in Form einer kurzen Säule. Das erhöht die Leichtigkeit, Dynamik, ja Spritzigkeit dieses furiosen Schweinsgalopps. Blanker Pürzel und blanke Schnauze zeigen: Die Plastik wird angenommen.

Wir nähern uns dem „Alten Hafen“ mit seiner „Promenadenpassage“. Wir sind an der „Marina“. Wo früher Frachtschiffe anlegten und mecklenburgischen Weizen für Hamburg bunkerten, tummeln sich nun Bötchen, Boote und Booooooote. Schön und schick und immer größer. Es macht Spaß, hier zu verweilen. Und mitten in diesem Trubel stoßen wir auf Kunst, in Bronze gegossen, die eigentlich Ruhe zur Meditation benötigt. Die Plastik wirkt etwas verloren auf dem weiten Platz vor den Speichern, den ehemaligen. Aber nicht unangebracht, denn es geht um Verlorensein. Es handelt sich bei den beiden Bronzefiguren um die biblische „Story“ vom Verlorenen Sohn. ...

zum Anfang des Stadtrundganges

- Ferienhäuser & Ferienwohnungen

Fortsetzung ...

Quelle: Waren Tourismusinformation | Kur- & Tourismus GmbH

... Jesus erzählt als Gleichnis die Geschichte von dem Sohn, der sich von dem Vater sein Erbteil auszahlen lässt und in die Welt zieht, wo er alles schnell verjubelt und verprasst. Am Ende seines sozialen Abstieges ist er Schweinehirt, bis er voll Reue ins Vaterhaus zurückkehrt. Sein Vater vergibt und verzeiht und nimmt ihn in Liebe wieder auf. Lukas Kapitel 15. Die Plastik ist von Stephan Voigtländer, einem Absolventen an der Hallenser Kunsthochschule. Es ist wichtig zu wissen, dass es seine Diplomarbeit ist. Als Geschenk der evangelisch-freikirchlichen Gemeinde initiierte die Schenkung der Skulptur an die Stadt Waren (Müritz). Ihren Platz fand sie im Herbst 1999 im Stadthafen. Mit diesem Ort des Ankommens nach langer Abwesenheit, nach möglicher Sturm- und Irrfahrt, verbindet sich die entsprechende Symbolik zum Kunstwerk. Besonders im Typus des jungen Mannes verwirklicht sich eine Heutigkeit des Themas, die mit Sicherheit angestrebt wurde. Eine zweite Arbeit von Voigtländer befindet sich seit Herbst 2000 in der Stadtbibliothek von Waren (Müritz). Nach diesem künstlerischen Anstoß zur Nachdenklichkeit und Besinnung treffen wir beim Weitergehen auf eine Brunnenanlage.

Hier können wir sitzend ein wenig verweilen. In einem runden, mit Klinkern gemauerten Wasserbecken erhebt sich eine metallene Form, die sich schnell als senkrecht stehende Schiffsschraube „outet“. Für Sie als Ortsunkundige: In Waren (Müritz) befindet sich ein Metallgusswerk, welches solche Schrauben und viel, viel größere für den Schiffbau herstellt. Die größten hatten einen Durchmesser von über 10 Metern. Eine Hommage an den Schiffspropeller, dazu hier am Hafen, ist also mehr als verständlich. Entworfen hat ihn Walther Preik, gesponsert von den Rotariern, dem Lions-Club und vielen anderen. Auch Privatpersonen. Nachzulesen am Beckenrand. Übergeben wurde die Anlage anlässlich des 3. Hafenfestes im Mai 1999. Nach unserer kleinen Verschnaufpause gehen wir jetzt bergan wieder Richtung Neuer Markt, nicht ohne dabei rechts und links kleine Abstecher zu machen. Zuerst ein Blick in die Oberwallstraße. Früher „Hinter der Mauer“, weil an der Stadtmauer gelegen. Die Bebauung ist neu. Interessant, dass die Häuser, bedingt durch die Hanglage, hier einen Eingang besitzen, aber auch auf der Rückseite, die eigentlich die Vorderseite ist und Unterwallstraße heißt. Deshalb die Bezeichnung „Rätselhäuser“. Auch die gegenüberliegende Große Grüne Straße hat noch diesen sympathischen urwüchsigen Charakter. Hier ist das Haus Nr. 22 hervorhebenswert. Es bekam 1997 den Preis für die gelungene Sanierung. In der Großen Wasserstraße fällt die Nr. 3 auf. Ein restaurierter Fachwerkbau, bei dem besonders durch messingblinkende Beschläge der Fenster bewusst wird, dass selbige originalgetreu und landestypisch nach außen geöffnet werden.

Die Rückfront des Rathauses kommt in unser Blickfeld. In ihr ist der Einschlag einer Granate sichtbar, der trotz wiederholter Verschönerungsmaßnahmen am Gebäude bewusst erhalten blieb. Das verdeutlicht die Jahreszahl 18.3.1920. Mit ihr verbindet sich eine geschichtliche Groteske aus den Tagen des Kapp-Putsches. Sie wissen, der Versuch des Militärs, die Ergebnisse der Novemberrevolution zu berichtigen. Es sei die entsprechende Gedenktafel zitiert: „Am 18.03.1920 wurden während der Unruhen des Kapp-Putsches mehrere Granaten in die Stadt geschossen. Eine der Granaten traf das Rathaus an der Südseite. Infolge der Splitterwirkung kam es zu Toten und Verletzten. Die Ursache des Beschusses liegt in dem hinhaltenden Widerstand der Warener gegen die Forderung des Barons Le Fort auf Auslieferung der in der Stadt befindlichen Waffen. Ein Scheitern der Verhandlungen nahm er zum Vorwand, mit einem Feldgeschütz von den Höhen südöstlich Warens, mehrere Granaten in die Stadt zu schießen. Es war sein Ziel, die Apotheke zu treffen, um den darin lebenden Apotheker Hans Hennecke zu töten, der erster mecklenburgischer Finanzminister aus den Reihen der SPD war.“ Noch einige Worte zum Rathaus, welches übrigens 1797 aus dem Material der einst abgetragenen Stadttore erbaut wurde und seit dem 19. Jahrhundert eine Fassade in Tudorgotik besitzt. Vorher ist es an der Zeit, wieder einmal mecklenburgisch-plattdeutsche Weisheiten einzustreuen. Die Wechselwirkung von Volk und Obrigkeit äußert sich in dem schönen Satz: „Blaffen die Unnerdanen, soelen de Herren de Uhren spitzen.“ Denn die folgende Lebensregel ist nur ironisch zu verstehen: „Suup di duun un freet di dick, un hool dien Muul von Politik.“ Wäre es so, gäbe es kein Einschussloch im Rathaus. ...

zum Anfang des Stadtrundganges

- Pension & Pensionen

Fortsetzung ...

Quelle: Waren Tourismusinformation | Kur- & Tourismus GmbH

... Trotz eines Verwaltungsneubaus ist das Gebäude das politisch-repräsentative Zentrum der Stadt und dient daneben auch kulturellen Zwecken. Unter anderem befindet sich hier das Standesamt. Ein Museum für Stadtgeschichte unter seinem Dach sei hier empfohlen. Wechselnde Ausstellungen ergänzen die ständige Sammlung. Ausstellungen und Veranstaltungen finden auch im Rathaussaal statt. Hier über dem Eingangsportal sehen Sie übrigens das Wappen der Stadt, zurückgehend auf das große Stadtsiegel aus dem 13. Jahrhundert, dem sigillum: Auf goldenem Grund eine stilisierte Stadt, bestehend aus einem offenen Stadttor, einer Stadtmauer und zwei großen Rundtürmen, alles in Rot gehalten. Das alles auf einem grünen Hügel, flankiert von Wasser – die Lage Warens. Innerhalb der Stadt ein halber Stier mit silbernen Hörnern, das Wappentier des Landesfürsten.

Darüber ein Topfhelm mit überkreuzten Pfauenrosen als ritterlicher Schmuck. Dasselbe können Sie innen im Treppenhaus als Glasfenster aus dem Jahre 1936 noch einmal sehen. Wir gehen jetzt am Rathauseingang vorbei in die Große Burgstraße und betreten damit die Neustadt. Zur Erklärung ein wenig Geschichte und wie alles anfing: Die Christianisierung Mecklenburgs erfolgte im 12. Jahrhundert. Heinrich der Löwe, der Sachsenherzog, besiegte 1164 in einer Schlacht am Kummerower See Pribislav, den Führer der slawischen Stammesgruppe der Obotriten. Selbiger ließ sich bekehren und erhielt das Land von seinem Bezwinger zurück. Schon unter seinem Sohn und den Enkeln wurde das christianisierte Land später aufgeteilt. „Terra Warne“ erhielt Nikolaus I. von Werle. Er baute eine Burg auf der höchsten Erhebung zwischen „Deepe Warne“ (Tiefwarensee) und „Muriz“. Wo genau das war, weiß man nicht. Ihr zugeordnet die Marienkapelle, aus der später die Marienkirche hervorging. Um diesen Mittelpunkt entstand dann die Besiedelung, welche später Neustadt geheißen. Daher also Burgstraße und Neustadt. Die Stadtgründung kann man so in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts vermuten. Glaubwürdige Unterlagen für genauere Daten fehlen. Parallel dazu entwickelte sich um St. Jürgen, niederdeutsch für St. Georg, ein zweiter Siedlungskern, die Altstadt. Gegründet von deutschen Ansiedlern aus Westfalen. Es waren Handwerker, Ackerbürger und Kaufleute. 1325 verschmolzen beide Teile zu einem Gemeinwesen. Interessant übrigens, wie die Geschichte des Herrscherhauses weiterging: Der Stadtgründer Nikolaus I. hinterließ zwei Söhne. Der eine, Heinrich, erhielt Werle-Güstrow. Dazu gehörte Waren. Dessen zwei Söhne aus erster Ehe fühlten sich in ihren Erbrechten betrogen und ermordeten kurzerhand ihren Vater.

Noch genauer: Sie erschlugen ihn. Von ihrem Parchimer Vetter Nikolaus II. verjagt, erhielt dieser nach blutigen Fehden vom Landesfürsten die Stadt mit damals 600 Einwohnern zugesprochen. 1347 wurde durch dynastische Kriege und einem friedensstiftenden Teilungsvertrag Waren plötzlich Residenz der jüngeren Linie derer von Werle, die aber 1425 erlosch und die Stadt wiederum von den Güstrower Werles einverleibt wurde. Wie gesagt, von der Burg ist nichts mehr erhalten. Hier irgendwo hat sie gestanden. Aber die Kirche, auf die wir nun zugehen. Orgelklänge empfangen uns. ...

zum Anfang des Stadtrundganges


Allgemein und International

- Allgemein

Fortsetzung ...

Quelle: Waren Tourismusinformation | Kur- & Tourismus GmbH

... Sankt Marien, die „Niege Kirch“. Auf dem höchsten Punkt stehend wirkt sie mit dem vierundfünfzig Meter hohen Turm stadtbildprägend. Der älteste Teil der Stadt überhaupt ist der schon erwähnte romanische Feldsteinchor. Er könnte der Kern der Burgkapelle gewesen sein. Noch um 1488 war von einer „unser lieven frowen capelle“ die Rede. In der Gotik wurde dann ein dreischiffiges Langhaus angebaut, dessen gewölbte Decke bei einem schweren Brand 1637 einstürzte. Die Kirche war 100 Jahre lang eine Ruine, bis sie ein neues Dach bekam. Auf Grund von Kriegslasten und Kriegsfolgen vergingen nochmals 50 Jahre, ehe der Bau vollständig um- und ausgebaut wurde. Im Innenraum entfernte man die übriggebliebenen Gewölbepfeiler und schuf damit einen klassizistischen Saalbau. Im Jahre 1549 war in ganz Mecklenburg die Reformation eingeführt worden. 1792 wurde die Kirche neu geweiht. Ihr „Leidensweg“ war aber noch nicht zu Ende. Während der napoleonischen Besetzung diente sie drei Jahre lang pietätlos als Stroh- und Heuspeicher für die französischen Truppen. Man nutzte sie als Fourage-Magazin bei der Vorbereitung des Russlandfeldzuges. Erst 1818 war dann der Wiederaufbau endgültig abgeschlossen. Das äußere Bild hatte sich dadurch nicht verändert. Bis auf den Turm, der bei besagtem Brand auch schwer in Mitleidenschaft gezogen worden war. Auf den mittelalterlichen Stumpf kam erst nach 1799 der neue achteckige Schaft, der eine mächtige Haube mit aufgesetzter Laterne trägt. Eine Intention des Baurates Joachim Busch aus Ludwigslust. Am Fuße des Helmes, über den Uhren, sehen Sie übrigens vier kleine Fenster. Aus diesen werden Sie nach erfolgter Turmbesteigung in wenigen Minuten in alle Himmelsrichtungen schauen und die „Perle der Müritz“ von oben bewundern. Ein Muss! Die Mühe lohnt sich. Vorher noch ein Wort zum krönenden Turmabschluss: Zur Wetterfahne. Nicht das Kreuz oder der Hahn zieren die Spitze, sondern ein Schwan. Folgende Erklärung, während wir uns schon auf den Weg nach oben machen: Als Jan Hus, der böhmische Reformator, 1415 verbrannt wurde, soll er zu seinen Richtern die prophetischen Worte gesagt haben: „Ihr bratet eine Gans, aber ein Schwan wird auferstehen!“ Sein Name Hus bedeutet in der deutschen Übersetzung „Gans“. In dem Schwan, der sein Werk fortsetzen würde, sah man später Martin Luther.

Der Schwan hier oben ist also ein Zeichen lutherischen Protestantismus. 1994 musste er erneuert werden. Der schon erwähnte Warener Metallkunsthandwerker Peter Balehna schuf ein überzeugendes Duplikat. Das Original sehen Sie hier oben, nachdem wir schon ich weiß nicht wie viele Stufen heraufgestiegen sind. Es trägt die Jahreszahl 1800 und die Namen der Spender. Auf unserem Weg nach „oben“ kamen wir an den drei Stahlglocken vorbei. Seit 1922 hängen sie dort, nachdem ihre bronzenen Vorgängerinnen aus dem Jahre 1901, dem Jahr der Trennung der Gemeinde in die von St. Georgen und die von St. Marien, den üblichen Weg gegangen waren: Sie wurden 1917 Kriegsmaterial. Eine der jetzigen trägt die Inschrift: „Hart wie Stahl ist unsere Zeit.“ Grund zum Nachdenken. Die Härte des Stahls, seine Festigkeit, ist sein Vorzug, sein Gutes. Ist das gemeint? Oder soll es die unbeugsame Härte, sprich Erbarmungslosigkeit, der Zeit zum Ausdruck bringen? Ein Denkanstoß. Nehmen wir noch die letzten Stiegen in Angriff, und wir sind auf der Höhe der Aussichtsfenster. Höher geht es nicht mehr. Jetzt ist Muße zum Schauen. Licht und Weite überwältigen uns. Strahlende Weite. Zuerst geht der Blick westwärts. Zum Stadtzentrum. Zur anderen Kirche. Zur Müritz. Viel leuchtendes Rot der neu gedeckten Dächer. Und helle, freundliche Fassaden. Im Hintergrund das klare Blau von Himmel und Wasser, getrennt vom Dunkelgrün des rechten östlichen Müritzufers namens Ecktannen. Dort, in der Fontanestraße, befindet sich das Villenviertel Warens aus dem Ende des 19. Jahrhunderts, als der Fremdenverkehr begann. Fontane selbst weilte mit seiner Familie im August und September 1896 hier zur Sommerfrische und war des Lobes voll. Davon zehren wir noch heute ...

- International

Fortsetzung ...

Quelle: Waren Tourismusinformation | Kur- & Tourismus GmbH

... Blicken wir durch die Fenster in die anderen Himmelsrichtungen, sehen wir das eigentliche Kapital der prosperierenden Touristenmetropole - die herrliche Landschaft. Wasser und Wald. Waren - das Tor zum Müritz-Nationalpark. Genießen Sie die Aussicht und die Luft. Unser Blick geht nach Südosten, nach der Feisneck. Mitten auf dem See eine Insel, die Burgwallinsel. Einst befand sich auf ihr eine wendische Burg, von der der Burgwall stammt. Viele Sagen und Legenden ranken sich um dieses Eiland. Blicken wir nach unten auf die Stadt, sehen wir ein unscheinbares Gebäude in der Feldstraße, kurz vor dem jüdischen Friedhof: Speicher N°1 – weithin lesbar.

In diesem ehemaligen Zweckbau diskothekert die Warener Jugend. Außerdem, und deshalb sei es erwähnt, finden hier in dem rustikalen Ambiente sehenswerte Ausstellungen der bildenden Kunst unter der Federführung des rührigen Kultur- und Kunstvereines statt. Leider erst sehr spät abends zu besichtigen. Oder nach Vereinbarung. Der erwähnte Jüdische Friedhof ist heute Gedenkstätte. Mitte des 18. Jahrhunderts siedelten sich Juden in Waren an. Mit der Erlangung bürgerlicher Rechte erhöhte sich ihre Zahl im 19. Jahrhundert. In der Zeit des Nationalsozialismus erlitten sie das gleiche Schicksal wie alle ihre Mitbürger in Deutschland: Diskriminierung, Vertreibung und Tod. Ihr Friedhof wurde nach der “Kristallnacht” verwüstet. Grabsteine wurden nach 1938 und auch noch nach 1945 in den Tiefwarensee verkippt, das Gelände eingeebnet. Im Jahr 2000 barg man Reste dieser Grabsteine. Sie werden in die Anlage eingebunden und vervollständigen so zusammen mit einem Gedenkstein des Künstlers Walther Preik das Ensemble. In nördlicher Richtung sehen wir den Tiefwarensee. Ein Kuriosum, eine Laune der Natur, sei erwähnt, weil es nur auf der Landkarte sichtbar wird. Die Form, der Umriss dieses Gewässers hat eine frappierende Identität mit der Müritz. Allerdings mit umgekehrter Nord-Süd-Richtung und viel, viel kleiner. Kontrollieren Sie. Es ist wirklich so. An seinem rechten Ufer, unmittelbar an der Stadt, der 1783 angelegte Friedhof

Es ist nicht jedermanns Sache, einen solchen ohne persönlichen Anlass aufzusuchen. Aber die Anlage ist von hoher landschaftsgärtnerischer Qualität, dass man einen Besuch nur empfehlen kann. Stadtgeschichtlich bedeutsame Persönlichkeiten wie die Pädagogin Auguste Sprengel, von deren Wirken noch zu sprechen sein wird, liegen hier begraben. Gehen Sie außerhalb entlang, dem so genannten Stüde, kommen Sie auf ein Ehrenmal für die in den letzten Kriegstagen gefallenen sowjetischen Soldaten. Ein stilles Denkmal. Keine Panzer. Keine Stahlhelme und Siegesfahnen. Eine trauernde Mutter, in Rochlitzer Porphyrtuff gehauen, beherrscht die schlichte, aber eindrucksvolle Anlage. Es handelt sich um eine frühe Arbeit von Walther Preik. Spuren seines Wirkens sehen wir auch, wenn unser Blick über das Wasser zum Mühlenberg wandert. Nein, man kann sie nicht sehen, die Siegesgöttin „Viktoria“. ...




Ihre Ferienquartiere


  • Kontaktdaten
  •      Annett & Jürgen Brand
         Einsteinstrasse 26
         17192 Waren (Müritz)

         Tel.:       +49 3991 180 433
         Fax:       +49 3991 122 237
         Mobil:    +49 171 70 76 76 2
         info@morizaner.de


    Diese Seite drucken!






    Social Bookmarking

    Fortsetzung ... Rundgang durch den staatl. anerkannten Luftkurort:

    Quelle: Waren Tourismusinformation | Kur- & Tourismus GmbH

    Die Bäume sind zu hoch geworden. 1877 wurde dieses Denkmal zur Erinnerung an den Sieg über Frankreich 1871 und zu Ehren der Warener Gefallenen eingeweiht. Der Entwurf dieser mehrfach vervielfältigten und variierten Plastik stammte von dem bekannten Berliner Bildhauer Christian Daniel Rauch. Da der Zahn der Zeit arg an dem Kunstbeton genagt hatte, wurde sie von Preik restauriert und in einer Gießerei in Bronze gegossen. Diese dauerhafte Figur steht nun seit November 1994 wieder auf ihrem hohen Sockel. Leider ist die schöne Plastik durch die inzwischen hoch gewachsenen Bäume schwer auszumachen.

    Von hier oben sind einige Kunstwerke nicht zu sehen, die aber erwähnt werden müssen. Wir erkennen zwischen dem Tiefwarensee und der Binnenmüritz einen kleinen “Tümpel”, den Herrensee. Er war einmal bedeutend größer. Aber bereits in vergangenen Jahrhunderten gab es Umweltferkel, die ihn als Müllkippe benutzen, bis die Stadtverwaltung dieses unterband. Die heutige sorgte für die Aufwertung des Geländes. Neben den Verwaltungsgebäuden entstand hier ein Bürgerzentrum. Es beherbergt unter anderem 3 Kinosäle, die Stadtbibliothek und einen Saal für vielfältige kulturelle Veranstaltungen. In unmittelbarer Nähe des Müritz-Aquariums finden wir eine interessante Holzplastikgruppe – den “Hofstaat”.

    Entsprechend der Technologie, die sich aus dem Material (Holzstämme aus Pappel) und dem Werkzeug (Kettensäge) ergibt, wurde konsequent eine ihr gemäße stark abstrahierende Form gefunden, die aber trotzdem eine konkrete Figuration hervorgebracht hat. Wir erkennen König und Königin, die geistliche Graue Eminenz im Hintergrund, den Hofnarren, zwei Wächter mit Hund und andere Mitglieder des Hofes. Eine reizvolle Arbeit von der jungen, in Waren gebürtigen Holzbildhauerin Katrin Stock. Diese ihre Diplomarbeit schenkte sie der Stadt 1996. Viel weiter entfernt, in der Geschwister-Scholl-Straße der Weststadt, gibt es eine plastische Ehrung des Geschwisterpaares. Initiiert durch die Georgengemeinde und unterstützt vom Kultur- und Kunstverein schuf der Warener Sven Domann ein symbolträchtiges Memorial, welches am 9. Mai 1994, dem Geburtstag von Sophie Scholl, übergeben wurde. Der Platz wird gefasst durch eine Spirale aus Betonbunkerteilen einer ehemaligen Warener Rüstungsfabrik, welche die Aufschrift tragen: „Zum Gedenken an die Weiße Rose: Junge Menschen, die ihr Leben einsetzten für den Widerstand gegen den Nationalsozialismus“. Im Mittelpunkt steht die Eichenholzskulptur einer Trauernden. Natur- und Kunstform durchdringen sich. Es ist der Versuch einer Würdigung des so schwer Nachvollziehbaren.

    zum Anfang des Stadtrundganges      zum vorherigen Abschnitt      zum Seitenanfang      nächsten Abschnitt